Problematisch wird Last Chance Tourism vor allem dann, wenn er in Form von Massentourismus auftritt oder Reisende weite Strecken mit dem Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff dafür zurücklegen. Reisende tragen dann durch ihre Reise selbst zur Verschärfung deren Bedrohung bei.
Durch visuelle Inszenierung und Emotionalisierung verstärkt Social Media Last Chance Tourism zu Destinationen wie Great Barrier Reef, Antarktis oder Venedig.
Die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemfeldern wie dem „Last Chance Tourism“ ist in der Ausbildung an der HF Tourismus & Management essenziell: Studierende müssen lernen, Tourismus nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht zu verstehen, sondern auch als gesellschaftliche Verantwortung. Es gilt, nachhaltige Strategien zu entwickeln, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigen.
Am Beispiel des Last Chance Tourism wird deutlich, welche Kompetenzen Tourismusfachleute benötigen:
- Systemisches Denken, um die Wechselwirkungen zwischen Tourismus, Umwelt und Gesellschaft zu verstehen.
- Interkulturelle Sensibilität, um mit lokalen Gemeinschaften respektvoll und partnerschaftlich zusammenzuarbeiten.
- Kenntnisse in nachhaltiger Produktentwicklung, um Angebote zu schaffen, die ökologisch verträglich, wirtschaftlich tragfähig und sozial gerecht sind.
- Kommunikative Fähigkeiten, um Gäste für nachhaltiges Verhalten zu sensibilisieren und authentische Erlebnisse zu vermitteln.
Die Ausbildung an der HF Tourismus & Management legt deshalb grossen Wert auf kritisches Denken, praxisnahe Projekte und die Entwicklung von Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Tourismusbranche.
Der SRF-Beitrag „Noch ein letztes Foto, bevor der Ort verschwindet“ zeigt eindrücklich, warum die Ausbildung im Tourismus heute mehr denn je auf Nachhaltigkeit und kritisches Denken setzen muss.
Bild: Mayk Wendt